Freitag, 26. April 2013

Kambodschas Adolf Hitler

Die Geschichte eines jeden Landes schreibt auch blutige Seiten und Kambodscha hat seine Schreckensherrschaft in den 70er-Jahren erlebt. Unter dem wahnsinnigen Führer Pol Plot haben die Roten Khmer innerhalb von nur knapp 4 Jahren rund 3 Millionen Kambodschaner (Männer, Frauen und Kinder) ausradiert. Plot wollte einen gehorsamen Bauernstaat schaffen und hat alle Intellektuellen, (mögliche) Opponenten und im Laufe der Zeit so ziemlich alle, die ihm auch nur im Entferntesten "gefährlich" werden konnten, ermorden lassen. Sogar seine eigene Familie, zum Schluss auch seine Partei-Brüder und seine eigene Armee. 

Das Grausamste daran ist, dass er die Leute nicht einfach erschießen ließ. Schulen und Spitäler wurden zu Gefängnissen umfunktioniert, wo den Leuten nach tage-, wochen- oder monatelanger Folter Geständnisse "entlockt" wurden. Danach wurden sie zu einem der Killing Fields gebracht, wo sie - um Munition zu sparen - mit Hacken, Spaten und sonstigem  Gartenwerkzeug erschlagen wurden. Nach Regenfällen kommen hier noch immer Knochen, Schädel und Kleidungsreste der Opfer an die Oberfläche. Am Killing Field bei Phnom Penh steht noch jener Baum, gegen dessen Stamm die Rote Khmer Hunderte Babys und Kleinkinder geschleudert hat. Man wollte das Übel auch an der Wurzel ausrotten. Im Toul Sleng Museum (Schule/Gefängnis) sind die Fotografien zahlreicher Opfer (vor und nach den Verhören/Experimenten - die Roten Khmer haben Buch geführt) zu sehen.

Keine leichte Kost, aber all das gehört dazu, wenn man Land und Leute verstehen möchte. Wenn man bedenkt, dass das alles erst 30 Jahre her ist, ist es eigentlich unglaublich, wie freundlich, fröhlich und entgegenkommend die Leute hier sind. 

(Aus Respekt vor den Toten habe ich weder auf den Killing Fields noch im Toul Sleng Museum Fotos gemacht.) 


1 Kommentar:

  1. <<das du das gleich mit Hitler gleichsetzt? Versteh ich nicht.

    AntwortenLöschen