Montag, 22. April 2013

Das wahre Kambodscha



Mein Fahrer hat mir seine Heimat von einer ganz privaten Seite gezeigt. Fernab des Touristentrubels habe ich einen Tag inmitten der Einheimischen erlebt und obwohl - oder vielleicht sogar weil - ich die einzige Fremde war, bin ich mit herzerwärmender Freundlichkeit und Fröhlichkeit empfangen worden. Den Morgen haben wir auf einem großen Markt verbracht, an dem nur die Kambodschaner einkaufen. Zwischen gehäuteten Fröschen, strangulierten  Hühnern, Unmengen unterschiedlicher Fischarten, Obst und Gemüse in Hülle und Fülle, habe ich viele Lebensmittel, die  halbe Nachbarschaft und seine Familie kennengelernt. Ich  habe mich durch selbstgemachte Köstlichkeiten gekostet - alles gratis, versteht sich, mein Geld wurde beleidigt zurückgewiesen. Sattgegessen haben wir uns auf den Weg in jenes Dorf gemacht, in dem er seine Kindheit verbracht hat. Ach, die Leute waren arm und haben in Bruchbuden gehaust. Dennoch waren sie fröhlich und herzlich, jeder hat gewunken und gelacht, niemand hat gebettelt oder mich schief angesehen. Die Leute haben nichts und geben dennoch so viel. Am Seeufer sind wir lange gesessen und haben den Fischern zugesehen. Die Heimreise haben wir über einige Tempel und Seitengassen gemacht. So viel Freundlichkeit, Herzlichkeit, Offenheit muss man nach 13 Jahren in Wien erst mal verdauen. Sophy ist definitiv eingeladen, Österreich kennenzulernen. Sollte er es je nach Europa schaffen. 


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