Samstag, 27. April 2013

Here comes the Rain again

Nachdem die Baustelle nebenan und ein super hellhöriges Zimmer mir - trotz Ohropax - schlaflose Nächte im niemals schlafenden Phnom Penh bescherten, war es Zeit für einen faulen Tag und - erraten! - für eine aufmunternde Massage. Niemand Besseres kam dafür infrage als das momentan angesagteste Massageinstitut der Stadt. 60 Minuten lang habe ich mich mit Aromaölen und festen Griffen durchkneten lassen. Vogelgezwitscher und Donnergetöse als Hintergrundmusik lösten den Straßenlärm ab und ließen die brütende Hitze vergessen. Bliss! 

Wieder auf der Straße bemerkte ich, dass Teile der Hintergrundmusik gar nicht gespielt waren. Während ich auf der Matte gelegen bin, ist der erste Monsun niedergegangen. Herrlich erfrischend! Und da war was los! Das Vorankommen bei Hochwasser ist weder auf Rädern noch zu Fuß einfach und als Tourist muss man den Gedanken ziehen lassen, dass all der Dreck, der zuvor noch in Häufchen am Straßenrand gelegen ist, jetzt zwischen den Zehen klebt.  

Fotos gibt's im Album unter "Phnom Penh". 


Freitag, 26. April 2013

Kambodschas Adolf Hitler

Die Geschichte eines jeden Landes schreibt auch blutige Seiten und Kambodscha hat seine Schreckensherrschaft in den 70er-Jahren erlebt. Unter dem wahnsinnigen Führer Pol Plot haben die Roten Khmer innerhalb von nur knapp 4 Jahren rund 3 Millionen Kambodschaner (Männer, Frauen und Kinder) ausradiert. Plot wollte einen gehorsamen Bauernstaat schaffen und hat alle Intellektuellen, (mögliche) Opponenten und im Laufe der Zeit so ziemlich alle, die ihm auch nur im Entferntesten "gefährlich" werden konnten, ermorden lassen. Sogar seine eigene Familie, zum Schluss auch seine Partei-Brüder und seine eigene Armee. 

Das Grausamste daran ist, dass er die Leute nicht einfach erschießen ließ. Schulen und Spitäler wurden zu Gefängnissen umfunktioniert, wo den Leuten nach tage-, wochen- oder monatelanger Folter Geständnisse "entlockt" wurden. Danach wurden sie zu einem der Killing Fields gebracht, wo sie - um Munition zu sparen - mit Hacken, Spaten und sonstigem  Gartenwerkzeug erschlagen wurden. Nach Regenfällen kommen hier noch immer Knochen, Schädel und Kleidungsreste der Opfer an die Oberfläche. Am Killing Field bei Phnom Penh steht noch jener Baum, gegen dessen Stamm die Rote Khmer Hunderte Babys und Kleinkinder geschleudert hat. Man wollte das Übel auch an der Wurzel ausrotten. Im Toul Sleng Museum (Schule/Gefängnis) sind die Fotografien zahlreicher Opfer (vor und nach den Verhören/Experimenten - die Roten Khmer haben Buch geführt) zu sehen.

Keine leichte Kost, aber all das gehört dazu, wenn man Land und Leute verstehen möchte. Wenn man bedenkt, dass das alles erst 30 Jahre her ist, ist es eigentlich unglaublich, wie freundlich, fröhlich und entgegenkommend die Leute hier sind. 

(Aus Respekt vor den Toten habe ich weder auf den Killing Fields noch im Toul Sleng Museum Fotos gemacht.) 


Donnerstag, 25. April 2013

In der Reisschüssel

Battambang soll mehr Einwohner haben als das quirlige Siem Reap? Man kann es nicht wirklich glauben, Battambang hat nicht viel zu bieten und wirkt auch sehr verschlafen. Die angebliche Reisschüssel Kambodschas - so wird Nordwestkambodscha genannt - wirkt generell etwas öde. Zu einem kleinen Zwischenstopp am Weg von Siem Reap nach Phnom Penh hab ich mich dann doch überreden lassen. Drei Highlights haben überraschenderweise auf mich gewartet: die bezaubernde Vorstellung der jungen  Zirkusartisten, das wunderbare Resort (inklusive Swimmingpool und - zum ersten Mal nach 4 1/2 Wochen - OHNE Mitbewohner, wie Spinnen, Staubmilben, Gelsen, Kakerlaken) und die langen Gespräche mit den jungen Mönchen, die ihre Englischkenntnisse üben wollten. 


Dienstag, 23. April 2013

Was für ein Zirkus

Zwei Mal in der Woche füllt sich das Zirkuszelt in Battambang und die Zuseher werden von einer bezaubernden Show in den Bann gezogen. Kinder und Jugendliche zeigen eine pfiffige Show mit viel Begeisterung, Freude und Charme. 

Sie stammen aus ganz armen Verhältnissen und wurden von der Organisation Phare Ponleu Selpak unter die Fittiche genommen. Und ihnen werden neben den üblichen Schulfächern auch die Zirkuskunst, Malen und sonstige Exoten beigebracht. 

Angesteckt von so viel Enthusiasmus, Freude, Begeisterung und natürlich auch von den großartigen Künsten haben wir auf dem Nachhauseweg gesungen, gegrinst und gelacht. Wir, das waren ich und alle Angestellten des Resorts, in dem ich wohne. Da ich an jenem Abend der einzige Gast und der holländische Besitzer ausgeflogen war, haben sie sich die Freiheit genommen, einen lustigen Abend zu verbringen. Und was für ein Abend! 

Montag, 22. April 2013

Das wahre Kambodscha



Mein Fahrer hat mir seine Heimat von einer ganz privaten Seite gezeigt. Fernab des Touristentrubels habe ich einen Tag inmitten der Einheimischen erlebt und obwohl - oder vielleicht sogar weil - ich die einzige Fremde war, bin ich mit herzerwärmender Freundlichkeit und Fröhlichkeit empfangen worden. Den Morgen haben wir auf einem großen Markt verbracht, an dem nur die Kambodschaner einkaufen. Zwischen gehäuteten Fröschen, strangulierten  Hühnern, Unmengen unterschiedlicher Fischarten, Obst und Gemüse in Hülle und Fülle, habe ich viele Lebensmittel, die  halbe Nachbarschaft und seine Familie kennengelernt. Ich  habe mich durch selbstgemachte Köstlichkeiten gekostet - alles gratis, versteht sich, mein Geld wurde beleidigt zurückgewiesen. Sattgegessen haben wir uns auf den Weg in jenes Dorf gemacht, in dem er seine Kindheit verbracht hat. Ach, die Leute waren arm und haben in Bruchbuden gehaust. Dennoch waren sie fröhlich und herzlich, jeder hat gewunken und gelacht, niemand hat gebettelt oder mich schief angesehen. Die Leute haben nichts und geben dennoch so viel. Am Seeufer sind wir lange gesessen und haben den Fischern zugesehen. Die Heimreise haben wir über einige Tempel und Seitengassen gemacht. So viel Freundlichkeit, Herzlichkeit, Offenheit muss man nach 13 Jahren in Wien erst mal verdauen. Sophy ist definitiv eingeladen, Österreich kennenzulernen. Sollte er es je nach Europa schaffen. 


Sonntag, 21. April 2013

Auf den Spuren von Angelina Jolie ...

... oder doch lieber von Königen und Kulturen. Denn Romb Raider hab ich nie gesehen. 

Angkor Wat - das größte religiöse Bauwerk der Welt - stand schon lange auf meiner Liste. Für den herrlichen Anblick bei Sonnenaufgang bin ich auch extrafrüh aus den Federn gesprungen. Und mit mir geschätzte 50 Chinesen, Deutsche, Briten. Bin froh, dass ich zur Nebensaison hier bin, sonst wärs wohl doch zu kuschelig geworden.

Noch mehr als Angkor Wat hat's mir der Bayon angetan. Über 200 lächelnde Gesichter üben doch einen unschlagbaren Charme aus. Leider hat's eine Horde chinesischer Touristen mit mir gemeinsam zum Tomb Raider-Tempel Angkor Thom geschafft. Während die anderen Nationalitäten halbwegs sittsam auf ihren Auftritt vor den bekanntesten Fotokulissen gewartet haben, sind die Chinesen ungeniert in jedes Bild gehüpft. Mein guide hat nur gemurmelt "The Chinese are always messy" und viiiiele Fotos geschossen, damit ich mir jene rausfischen kann, auf denen nur ein halber chinesischer Hintern meinen Auftritt trübt. 

Nachdem ich mittlerweile auch im Angkor-Nationalmuseum meine Hausaufgaben gemacht habe, weiß ich über Aussage und Gestaltung fast aller Schnörksel, Türme und Skulpturen Bescheid. Am Abend musste ich meinen Füßen eine Reflexzonenmassage gönnen. Das haben sie sich vom Tuktuk-Mitfahren wohl auch verdient, oder? 

New pics im Album "Siem Reap, Angkor Wat"! 





What's cookin', baby?

Die Khmer-Küche ist schmackhaft und gesund und strotzt vor frischem Gemüse, Obst, Fisch und schmackhaften Gewürzen. Nach dem Fett-Frittier-"Huhn"-Nudel-Debakel in Borneo genau die Arznei, die ich gebraucht habe. Und weil es Spaß macht, die Khmer-Küche auch als Koch kennenzulernen, habe ich an meinem Tempel-freien Tag einen Kochkurs besucht. Gemeinsam mit drei Schweizerinnen und einer Britin habe ich mich hinter die Kulissen eines der besten Restaurants der Stadt gemacht. Nun sollte ich frische Frühlingsrollen und Khmer-Schrimps auftischen können. Wir haben viel gestaunt, gelernt und gelacht und letztendlich waren wir mit unseren Ergebnissen zufrieden. Unser selbstgekochtes Essen hat fantastisch geschmeckt! 

Fotos vom Kochkurs findet ihr wie üblich in meinem Album, unter "Siem Reap". 

Rein zufällig bin ich beim Durchblättern einer Asien-Zeitschrift auf einen Artikel über Fettleibigkeit in Asien gestoßen. Nicht verwunderlich, dass Malaysien hier an erster (und Kambodscha an letzter) Stelle steht. 



Freitag, 19. April 2013

Die Tempel von Siem Reap!!

Eigentlich wollte ich mit dem Fahrrad die große Tempelrunde antreten, nachdem mich aber auch unser heimisches Mädchen für alles ausgelacht hat, habe ich mir kurzerhand doch ein moto Tuktuk geleistet. Und gut war's! Bei der Hitze wäre ich mit dem Waffenrad nie und nimmer die 40km abgefahren. 

Und so habe ich unter der Tuktuk-Plane der Sonne getrotzt, den Fahrtwind genossen und hatte viiiiel Kraft und Ausdauer für die Tempelhatscherei übrig.

Im Album "Siem Reap, Angkor Wat" findet ihr mal Fotos zu den umliegenden Tempeln Preah Khan, Neak Pean, Ta Som, East Mebon, Banteay Srey, Pre Rup, Sras Srang und Banteay Kdei. Weil das Beste bekanntlich zum Schluss kommt, habe ich mir Angkor Wat, Bayon und Angkor Thom aufgehoben. Davor lege ich aber eine Tempelpause ein und probiere mich an der Khmer-Kochkunst. 



Donnerstag, 18. April 2013

Hallo, Kambodscha!

Die ersten Stunden im Land waren abenteuerlich, vom brüllenden Beamten beim Visum-Schalter bis zu meinen ausgewanderten deutschen Vermietern, die mich vom Flughafen abholen sollten. Leider haben sie auf mich vergessen und so bin ich mit dem Motorradtaxi zur Unterkunft gefahren. Den Kommentar meines Vermieters im Ohr ("Was, ich soll auch noch deine Fahrtkosten übernehmen?" - vereinbart war Gratisabholung), habe ich meine 7 Zwetschken zwischen den Füßen des Fahrers, auf seinen Knien und am Trittbrett verstaut. Helm trägt hier nur der Fahrer. Nach 5 min Fahrt hat es zu Schütten begonnen und bis ich beim B&B ankam, war ich nass bis auf die Knochen. Als mir dabei der Gedanke gekommen ist, dass nichts schlimmer sein kann als der Aufstieg auf den Mount Kinabalu, habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass ich während der Reise ein klein wenig ausgeglichener und "wurschtiger" geworden bin. Das ist schon mal ein guter Anfang. 

Mittwoch, 17. April 2013

Bye, bye, Borneo

Nach knapp über 3 Wochen Borneo bin ich reif für einen Tapetenwechsel. Ich genieße die letzten beiden Tage in meinem schicken Hotel abseits der Stadt, schaue zum ersten Mal seit 3 Wochen fern (ja, es geht auch ohne), schwimme im Pool und faulenze. Und ich denke an die vielen Tiere die ich gesehen habe und an all die Erfahrungen, die ich gemacht habe. Borneo hat auf jeden Fall meine Erwartungen erfüllt. ORANG UTANS sehen: Hakerl, Affen und weitere Tiere hautnah erleben: Hakerl, durch den Dschungel stapfen, im Dschungel übernachten: Hakerl.

Ein paar Dinge waren einfach nicht möglich, wie Schildkröten beobachten auf Turtle Island oder Schippern auf dem schönen Kinabatangan Fluss. Dafür hab ich  Ungeplantes erlebt, wie Survivor Island oder den Orang Utan Kindergarten. 

Die Einheimischen waren zwar nicht unfreundlich, doch zurückhaltend und nicht immer aufgeschlossen. Andererseits gingen mir jene Touristinnen auf die Nerven, die mit Hot Pants und durchsichtigem Trägerleibchen durch die Gegend rannten und sich über die Reaktionen der malaysischen Männer beschwerten. Wenn die eigenen Frauen verschleiert außer Haus gehen, wen wunderts? Ein bisschen Respekt sollte man dem Gastland und den Einheimischen doch entgegenbringen. 

Schön langsam wird es Zeit fürs nächste Land. Und ich bitte um schmackhafteres Essen!! Die grobschlächtigen Hühner, die täglich dreimalige Portion Nudeln/Reis und das Frittierte hängen mir zum Hals raus. 


Schönstes Erlebnis: die Orang Utans, aber die unzähligen Affen, die im Bako Nationalpark auf den Bäumen hängen, sind nah dran. 

Schlimmstes Erlebnis: die Kakerlake in meinem Schuh (in den ich reingegriffen hab, weil ich das "Blatt" entfernen wollte), gefolgt von den unzähligen Sandfliegen(?)-Bissen von der Spitze Borneos (Tip of Borneo). 







Dienstag, 16. April 2013

Was guckst du?

Als ich nach Borneo gekommen bin, hab ich damit geliebäugelt, ein Krokodil in freier Wildbahn zu erspähen. Als es gestern soweit war, war es mir dann doch etwas zu kuschelig mit dem lieben Vieh. Wir sind den Fluss Klias auf- und abgeschippert und haben den Affen beim Abendessen und den Eidechsen beim Sonnenbad zugesehen. Nach dem Sonnenuntergang haben Tausende Glühwürmchen den Bäumen eine weihnachtliche Note gegeben. Und weil es Glück bringen soll, wenn ein Glühwürmchen auf einem landet, wurde das eine arme Glühwürmchen, das wir "gefangen" haben, von Hand zu Hand gereicht. 

Zum Glück weiß ich nicht, wie viele Krokodile uns erspäht haben, wir haben nur eins gesehen. Und wenn wir bei der Verfolgungsjagd nicht im Gebüsch hängen geblieben wären, wären wir ihm wohl über den Rücken gefahren. Weil ich das Glück hatte, am Bootsrand zu sitzen, war ich diejenige, die aus einem Meter Abstand beäugt wurde. So hab ich immer ein Auge gesehen, das aufgetaucht und wieder untergetaucht ist. Zu sagen, dass ich leicht nervös war, wäre etwas untertrieben. Ich konnte nicht schnell genug von dort wegkommen. Das war nun meine Begegnung mit einem Krokodil und dabei möchte ich es fürs Erste auch belassen. 


Montag, 15. April 2013

Mit allen Wassern gewaschen

Es gibt ein Plätzchen in Borneo, wo sich das Südchinesische Meer und das Sulu Meer treffen. Es ist der nördlichste Zipfel Borneos und man nennt es "Tip of Borneo" (Die Spitze Borneos). Darüber hinaus locken ein schöner weißer Sandstrand und eben das azurblaue Meer. Dennoch verirren sich kaum Touristen in die Gegend und wir haben uns den Strand nur mit den heimischen Studenten geteilt. Mit Ballspielen und Yoga haben wir dem faulen Strandtag eine etwas aktivere Note gegeben und wenn wir nicht übersät mit Bissen/Stichen aus dem Wasser gestiegen wären, wäre der Tag wohl zu kitschig gewesen. 


We are survivors!

Auf Survivor Island vor Kota Kinabalu kann man sich buchstäblich im Schlamm suhlen. Das macht nicht nur Riesenspaß, sondern ist angeblich auch gesund. Denn der Vulkan auf der Insel ist bis zum Rand gefüllt mit therapeutischem Vulkanschlamm. Wir konnten natürlich nicht davon ablassen, die neu ankommende Gruppe Japaner mit einer Schlammschlacht zu begrüßen. Das wahre Highlight kam aber, nachdem wir zurück zum Strand gekommen sind, um uns im Meer abzuwaschen. Wir sind in ein Hochzeits-Fotoshooting getrampelt. Die Brautleute waren uns aber nicht böse. Im Gegenteil, sie waren begeistert und wir mussten uns als "The living dead"-Statisten fürs Shooting zur Verfügung stellen. Das gibt bestimmt ein cooles Hochzeitsfoto. 

Nicht ganz geheuer waren mir die großen Eidechsen, die überall auf der Insel herumgelaufen sind. Überhaupt, nachdem uns erzählt wurde, dass sie, wenn sie hungrig sind, nicht davor zurückschrecken, ihre eigenen Nachkommen zu fressen. Na dann, Mahlzeit. 

Ach ja, der Name kommt tatsächlich von der gleichnamigen TV-Serie, die Insel diente als Drehort. 


Samstag, 13. April 2013

Im Orang Utan Kindergarten


Wenn jemand ein verwaistes Orang Utan Baby findet, bringt er es hoffentlich ins Rasa Ria Orang Utan Resort. Dort werden die Kleinen medizinisch untersucht und betreut und man bringt ihnen dort alles bei, was sie wissen müssen. Wenn sie größer sind, werden sie in ein anderes Resort gebracht und wenn sie komplett selbständig sind, werden sie in einen geschützten Dschungelabschnitt entlassen. Quasi wie Kindergarten und Volksschule für Orang Utans. Herzerwärmend, mit anzusehen, wie die Wärter und die größeren Orang Utans auf die Kleinen aufgepasst haben. Ein Baby ist unbeholfen herumgeturnt, als der Ast gekracht hat, hat sich ein Größerer runtergeschwungen, den Kleinen am Arm gepackt und ihn - in letzter Sekunde - nach oben gehievt. Einfach nur süüüüß.




Freitag, 12. April 2013

UPDATE: Neue Fotos im Album! In 4.095m Höhe

Geschafft!! Mount Kinabalu ist bestiegen. Es hat mir viel Kraft abverlangt und meine Lunge ganz schön herausgefordert. Immerhin, ich stand am Gipfel, auf exakt 4.095,2m Höhe. Das Unterfangen hat 3 Tage gedauert. Am 1. Tag ging's noch recht locker zu, da wurden wir auf 1.900m gebracht, wir haben in netten Lodges geschlafen und bei Sonnenuntergang Yoga gemacht. Am 2. Tag sind wir bis zur Hütte aufgestiegen, auf 3.352m. Leider habe ich meine übliche Geschwindigkeit eingeschlagen und hatte wohl deshalb starke Anpassungsschwierigkeiten an die dünnere Höhenluft. Ich habe geröchelt und wie eine alte Dampflok gekeucht. Geschlafen haben wir in notdürftigen 4-er Zimmern, unseres hatte leider zerbrochene Fenster, deshalb war es eiskalt und voller  Insekten. Wir haben zwar die Fenster verklebt und mit Handtüchern abgedeckt, es blieb dennoch eiskalt. Gerettet hat mich Trinas Wärmekissen. Auf die eiskalte Dusche haben wir gern verzichtet und uns lieber dreckig schlafen gelegt. Um 3 Uhr Früh ging's wieder weiter. Diesmal bin ich ganz langsam aufgestiegen und habe immer wieder eine Pause eingelegt, damit sich meine Lunge an die immer dünnere Luft anpassen konnte. Rechtzeitig zum Sonnenaufgang war ich am Gipfel. Das Beweisfoto ist recht finster ausgefallen, da die Kamera gestreikt hat. Verübeln kann ich es ihr nicht, ich war ja auch geschafft und der Wind und die Kälte taten ihr Übriges. Um 7:50 war ich wieder auf der Hütte (3.352m), da haben wir zusammengewartet und viele pancakes verdrückt. Abgestiegen bin ich rasch, um 12:15 war ich wieder im Basislager (1.900m). Am Abend haben wir unsere Muskeln in den Poring Hot Springs verwöhnt. Ich glaube, für mich wird das ein einmaliges Erlebnis bleiben, als Burgenländerin bin ich für extreme Höhen wohl nicht ganz geschaffen.


Freitag, 5. April 2013

Fun in the sun

Schnorcheln, schwimmen, am Strand liegen - so haben wir die letzten zwei Tage verbracht. Zuerst auf der Insel Pulau Labuan und gestern am idyllischen Manukan Island unmittelbar vor Kota Kinabalu. Manukan Island kriegt als Honeymoon getaway 10 von 10 Punkte: weißer Sandstrand, azurblaues Meer, Palmen, gepflegte Holzhütten in 10 Meter Höhe mit unschlagbarem Ausblick, ein Spa ...

Obwohl ich mit dem Schnorcheln etwas auf Kriegsfuß stehe (nicht durch die Nase atmen können, ach), habe ich mich durchgerungen, es wieder mal zu probieren. Natürlich war die ausgeborgte Maske zu groß und ich musste immer wieder Wasser ablassen. Doch es hat sich gelohnt: Die Korallenriffe und die vielen verschiedenen Fischarten waren herrlich anzusehen. Vor allem der bunte Papageienfisch mit seinen blitzblauen und neongelben Flossen hat es mir angetan. Letztendlich war ich dann doch die letzte, die aus dem Wasser stieg. Wer hätte sich das gedacht? 

Die Anfahrt mit dem Boot war abenteuerlich. Unser Steuermann hat Vollgas gegeben und das Boot so richtig zum Schaukeln gebracht. Es hat sich mal nach rechts, mal nach links geneigt, ist auf- und abgesprungen. Wir haben gequietscht und geschrieen und gelacht und hatten Angst, dass wir kentern. Es war ein Riesenspaß, ich hab mich gefühlt wie am Kirtag. 




Mittwoch, 3. April 2013

Guten Appetit

Nudeln mit Sauce und Fleisch zum Frühstück, Reis mit Fleisch zu Mittag und Reis mit Fleisch am Abend. Dazu viel Frittiertes, Softdrinks, Eis und jede Menge anderes Fastfood an jeder Ecke. Zudem schwant mir, dass den Touristen fast alles als Hühnerfleisch verkauft wird. Solch grobschlächtige Hühner mit dicken Knochen und Knorpeln hätte ich noch nie gesehen. 

Alles in allem hätte ich mir die malaysische Küche gesünder vorgestellt. Ich habe eher von etwas wie der vietnamesischen Küche geträumt, mit fangfrischem Fisch und Pho Suppe. Als Ausgleich gibt's hier viele Früchte, die man zum Glück auch fast überall erhält.

Die Malaysier essen häufig auch Krokodilfleisch - und das hatte ich gestern auf dem Teller. Zu meiner Überraschung war es sehr lecker, zart und mager. Es hat einen ähnlichen Geschmack wie Huhn. Also: Keine Angst vor dem Krokodil! 





Kopflos

Zu Fuß durch den Dschungel und dann noch 1 Stunde mit dem Langboot, so lange dauert es, bis man die Iban erreicht. Ursprünglich zogen die Stämme stetig von einem Gebiet zum nächsten, bewirtschafteten es, bis das Land nichts mehr hergab, dann zogen sie weiter, um die Natur ruhen zu lassen und irgendwann wieder zurückzukehren. 

Früher wäre mein Kopf vielleicht abgewesen, wäre ich einem Iban begegnet. Sie waren nämlich gefürchtete Kopfjäger. Es brachte ihnen Glück, wenn sie beim Hausbau einen abgeschnittenen Kopf unter das Fundament legten oder zu Ehren des Brautpaars zur Hochzeit ein Haupt brachten. Die Ibans sind auch bekannt für ihre zahlreichen Tattoos, die sie für "ehrenvolle Dienste an der Gemeinschaft" erhielten. Memmen sind sie keine: Die Tattoos werden NICHT mit einer dünnen Nadel gemacht und sind oft auch am Hals zu sehen.

Gestern sind wir friedlich beisammen gesessen, haben gelacht, uns irgendwie verständigt und gemeinsam Reisschnaps getrunken. Geschlafen haben wir auf einem Matratzenlager in einem Langhaus. Ein Langhaus beherbergt bis zu 50 Familien, es gibt einen gemeinsamen Gang, wo man zusammen sitzt, isst, tratscht, und kleine Privaträume für jede Familie. Die Kinder waren entzückt von unseren Geschenken (Bleistifte und Papier) und begeistert von unseren Kameras. Immer wieder mussten wir sie fotografieren und ihnen danach die Bilder zeigen. 

Heute haben wir die Ibans verlassen und uns auf den Weg nach Pulau Labuan gemacht. 








Back to the jungle

Im Mulu Nationalpark gibt's zwar keine Affen, dafür Schlingpflanzen, riesige Bäume, dicht verwachsenes Grün und Millionen Fledermäuse. Auch wenn man sie in den riesigen Höhlen nur aus der Ferne an der Höhlenwand hängen sieht, wenn am Höhleneingang Tausende Fledermäuse in Schwärmen über einen hinwegfliegen, fühlt es sich trotzdem mystisch an. 

Leider gibt's auch Millionen Blutegel. Und wenn es nachts so ausgiebig geregnet hat wie in den letzten Tagen, dann kriechen sie auf den Wanderpfad und warten auf Blutspender. Keiner von uns blieb verschont und ich kam mit nur einem Biss doch glimpflich davon. 

Mulu war allein wegen der Flora eine Wanderung wert. Und bei den 35 Grad, die hier grad herrschen, hat man in Mulu immer ein grünes Dach über den Kopf. Nur 20 Prozent des Tageslichts dringt durch das Dickicht nach unten. Schön grün und herrlich schattig. Geschlafen haben wir wieder mitten im Dschungel, zu fünfzehnt auf dünnen Matten, nur durch Moskitonetze voneinander getrennt. Dementsprechend müde waren wir am nächsten Tag. 

Fotos sind online. Das, was am Waldboden liegt, sind keine umgestürzten Bäume sondern die Wurzeln der mächtigen Bäume, von denen wir unten kaum mehr als das untere Drittel gesehen haben.