Freitag, 10. Januar 2014

Immer nie am Meer

Nach der anstrengenden Safari möcht ich Sansibar geniessen. Zuerst gehts ab nach Bububu und ich freu mich auf Sonne, Strand und Meer und auf meine beach lodge mit Auszeichnung durch tripadvisor. 

Dort angekommen, ignorier ich mein Zimmer, hüpf in meinen Badeanzug und mach mich auf zum Strand. Da ich bei der Anfahrt gesehen hab, dass die Gegend hier arm ist, beschliesse ich, die letzten mitgebrachten Kreiden, Bunt- und Bleistifte der örtlichen Schule zukommen zu lassen. Ich schnapp mir die Sachen und lass sie beim Empfang fallen. Doch Tutu, der Manager, schnappt die Stifte und zerrt mich ins Nebengebäude - die Schule liege doch nur nebenan, da solle ich gleich selbst das Mitgebrachte verteilen. Dort freuen sich alle über die Mitbringsel und ich hoffe, dass sich alle Augen auf die bunten Geschenke und nicht auf mein notdürftiges Strandoutfit heften. 

Heiteren Herzens verlass ich die Schule und laufe nun endlich an den Strand. Doch das Meer ... ist nicht da. Stattdessen ragen mir viele Korallen entgegen. Unter tags sei hier Ebbe, meint Tutu und zeigt nach links. "Geh einfach zwei Minuten den Strand entlang und hüpf dort rein." Gesagt, getan. Und nun ärgere ich mich zum hundertsten Mal, dass ich mir noch keine Badesandalen gekauft habe, denn auch hier ist der Meeresgrund etwas ungemütlich. Aber wer baden will, der beisst die Zähne zusammen und so hab ich doch noch meinen Spass im Meer. 

Für den nächsten Tag buch ich sicherheitshalber einen schmerzloseren Schnorchelausflug samt Prison Island mit Traumstrand. 

Am späten Nachmittag kommt die Flut und jung und alt, gross und klein hüpfen und spielen im Wasser. Später geh ich den Strand entlang und geniesse den Sonnenuntergang. Einer entgegenkommenden Familie weich ich aus. Doch plötzlich springt mich jemand an. Die Familie ist entsetzt über das Verhalten ihrer Tochter. Doch ich erinnere mich an das Mädchen - es ist eins von der Schule. Sie umklammert mich und strahlt mich an und ich freue mich, dass diese kleinen Mitbringsel so viel Freude gebracht haben. 





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