Beim Betreten meiner neuen Wohnung stürmt mir Blanca aus Spanien entgegen, die Translationswissenschaften in Salamanca
studiert und unglaublich perfektes Deutsch spricht. Sie quasselt und quasselt
und quasselt und ich falle (wieder mal) erst um Mitternacht ins Bett.
Meine zweite WG-Kollegin lerne ich nur flüchtig kennen: Ava
aus Kanada packt grad ihre Koffer, sie zieht am nächsten Morgen in eine WG.
Als ich abends nach Hause kommen, stürmt mir wieder
Blanca entgegen: Ava habe ganz viele Sachen dagelassen und was wir nun mit all
diesen Dingen anfangen sollen. Ein Blick auf die Sachen und die Antwort ist
schnell gefunden: Nutella? Marmelade? Toastbrot? Tee? Wird wohl alles dankbare
Abnehmer finden. Nicht doch, meint Blanca, wir können doch keine fremden Sachen
entwenden. Naja, offensichtlich wollte Ava die Sachen halt nicht schleppen.
Wir einigen uns auf einen Kompromiss: Wir lassen die
Lebensmittel 1 Woche in der Küche stehn und wenn sie bis dahin nicht abgeholt
wurden, dann schmatz! … Nun mach ich jeden Abend eine kleine Nutella-Qualitätskontrolle.
Denn Lebensmittel vergeuden, wo kämen wir da hin?
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