In unserer Mädels-WG ist nun auch die 4. im Bunde
gelandet: Maddie aus Kanada, die in Chicago studiert. Sie hat uns auch ein
Geschenk mitgebracht: Ihren boyfriend Josh, der zwar sein eigenes WG-Zimmer
gebucht hat, es aber doch vorzieht, bei uns zu schlafen, waschen, duschen,
kochen, essen … also, einfach alles mit uns zu teilen.
Wir Mädels sind zunächst mal skeptisch. Jetzt können wir
nicht mehr halbnackt direkt vom Zimmer unter die Dusche steigen, mit der
Feuchtigkeitsmaske im Gesicht kochen oder vorm Fortgehn in der Küche verschiedene
Kleider anprobieren. Mit einem fremden Mann unterm Dach wird alles ein bisschen
komplizierter.
Eines Morgens muss ich mich für eine Firmenveranstaltung
schick machen, doch der blöde Zippverschluss am Kleid geht nicht und nicht zu.
Was tun? Meine Studentinnen schlafen natürlich noch und so halb verpackt kann
ich unmöglich das Haus verlassen. Plötzlich öffnet sich eine Zimmertür, Josh
muss auf die Toilette. Ich stell mich ihm in den Weg und deute: Zumachen! Er hat
den Zipp in Sekundenschnelle geschlossen und lacht: „Sowas muss ich eh täglich
machen.“ Fein! Und außerdem ist nicht alles schlechter seit Josh im Haus ist, die
Häferl sind immer abgewaschen, die Glühbirne hat endlich (w)er eingeschraubt. Und
Schokolade bringt er auch immer mit. Eigentlich gar nicht so übel, dieser
Mann im Haus.
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