Mittwoch, 12. November 2014

Farbenspiel

Eigentlich könnte ich noch ein paar Monate in den Incoming-Heimen herumfeiern. Doch mein schlafloses Lotterleben wird demnächst durch eine kleine, feine Wohnung in Parknähe ersetzt. Zum Glück schuften neben mir auch viele Helferleins!! Weil – wie wir nun rausfinden –hier auch fast alles auseinanderfällt, was wir angreifen: Türen dürften schon seit Jahren nicht mehr geschlossen haben, eine wacklige „Holzkonstruktion“ zur Abtrennung von Küche und Rest entpuppt sich als zwei bloße Spanplatten, die Elektronik des Dimmers ist fast restlos verschmort und sogar der Duschkopf wird nur noch mit einem verrosteten Draht zusammengehalten. Und so malen und reparieren wir statt der erhofften zwei Tage eine knappe Woche. Uff. Und weil ich mir hoch und heilig versprochen habe, dieses Semester auch tatsächlich bei allen Vorlesungen und Tutorien anwesend zu sein, laufe ich abends auch noch auf die Uni. 

Am Dienstag in Culture sitzt der übliche brav mitarbeitende Student neben mir. „Du, da hast was im Haar“, sagt er, und: „Iiiiiiiiiii.“ – Ich wehre mich gegen seinen Reflex, mir die Farbe auf seinen Händen in die Jeans zu wischen und zerre ihn zum Säubern auf die Toilette. Weil die Seifenspender wie üblich leer sind, muss auch noch mein teures l’occitane-Duschgel herhalten, das ich noch vom Fittie in der Tasche trage. Letztendlich krieg ich ihn sauber, aber er schmollt und schmollt. Deshalb lade ich ihn nach der Vorlesung auf einen schnellen Campus-Kaffee ein. Irgendwann taut er auf und erzählt mir, dass er die Language 2-Prüfung, die ich unbedingt am Ende des Semesters schaffen will, schon hinter sich hat. Vielleicht geniert er sich ein bisschen über seine vorherige Reaktion, denn er verspricht mir tatsächlich, ein paar Lernsachen auf die Dropbox zu stellen. Juhuuuuuuu!! Ist doch wieder mal der „Richtige“ pickn bliebn. 
 

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