Eigentlich könnte ich noch ein paar
Monate in den Incoming-Heimen herumfeiern. Doch mein schlafloses Lotterleben
wird demnächst durch eine kleine, feine Wohnung in Parknähe ersetzt. Zum
Glück schuften neben mir auch viele Helferleins!! Weil – wie wir nun rausfinden
–hier auch fast alles auseinanderfällt, was wir angreifen: Türen dürften schon
seit Jahren nicht mehr geschlossen haben, eine wacklige „Holzkonstruktion“ zur
Abtrennung von Küche und Rest entpuppt sich als zwei bloße Spanplatten, die
Elektronik des Dimmers ist fast restlos verschmort und sogar der Duschkopf wird
nur noch mit einem verrosteten Draht zusammengehalten. Und so malen und
reparieren wir statt der erhofften zwei Tage eine knappe Woche. Uff. Und weil
ich mir hoch und heilig versprochen habe, dieses Semester auch tatsächlich bei
allen Vorlesungen und Tutorien anwesend zu sein, laufe ich abends auch noch auf
die Uni.
Am Dienstag in
Culture sitzt der übliche brav mitarbeitende Student neben mir. „Du, da hast was
im Haar“, sagt er, und: „Iiiiiiiiiii.“ – Ich wehre mich gegen seinen Reflex,
mir die Farbe auf seinen Händen in die Jeans zu wischen und zerre ihn zum
Säubern auf die Toilette. Weil die Seifenspender wie üblich leer sind, muss
auch noch mein teures l’occitane-Duschgel herhalten, das ich noch vom Fittie in
der Tasche trage. Letztendlich krieg ich ihn sauber, aber er schmollt und
schmollt. Deshalb lade ich ihn nach der Vorlesung auf einen schnellen
Campus-Kaffee ein. Irgendwann taut er auf und erzählt mir, dass er die Language
2-Prüfung, die ich unbedingt am Ende des Semesters schaffen will, schon hinter
sich hat. Vielleicht geniert er sich ein bisschen über seine vorherige
Reaktion, denn er verspricht mir tatsächlich, ein paar Lernsachen auf die
Dropbox zu stellen. Juhuuuuuuu!! Ist doch wieder mal der „Richtige“ pickn
bliebn.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen